Verkehrsschilder der Gerechtigkeit
Künstlerresidenz vom 7. – 9. Juni 2024 im Erna Mündle Haus, Am Schrägen Weg 20, 9490 Vaduz
Die Künstler-Residenz vom 7. – 9. Juni bot Interessierten die Gelegenheit, die europäische Gesellschaftsinszenierung «Verkehrsschilder der Gerechtigkeit» kennenzulernen und sich mit den beteiligten Künstlern und den Initianten aus Liechtenstein auszutauschen.
Im Garten des Erna Mündle Hauses, das seit über 10 Jahren Kunstschaffende beherbergt, standen die von Jugendlichen aus ganz Europa entworfenen «Verkehrsschilder der Gerechtigkeit». Sie sind das Herzstück einer Gesellschaftsinszenierung, die vor zwei Jahren in Nürnberg ihren Anfang hatte, in Liechtenstein Station machte und in weiteren zwei Jahren in Brüssel ihren Abschluss finden soll. «Es geht darum, Anliegen mit den Mitteln der Kunst zu verdeutlichen und erfahrbar zu machen», sagte Johannes Volkmann, künstlerischer Leiter des Europaprojektes. Beseelt vom Wunsch, in einer gerechteren Welt zu leben, hatten junge Menschen die Idee, das Prinzip der Verkehrsschilder auf ein gerechtes Zusammenleben zu übertragen.
Auf Initiative von Gaudenz Ambühl formierte sich Ende 2023 eine Projektgruppe in Liechtenstein, die mit verschiedenen Aktionen zur Auseinandersetzung mit der Thematik einlud. Während der Eröffnungstage im April fanden Veranstaltungen vor dem Landtagsgebäude und Workshops für Schulklassen statt. Es entstanden Projektgruppen, die sich für ein Verkehrsschild beworben hatten und dann ihre Ideen umsetzten. Das Ziel war: Bis zum grossen Finale am 25. September auf dem Regierungsplatz in Vaduz sollten möglichst viele Verkehrsschilder dauerhaft in Liechtenstein aufgestellt werden.
«Eine Gesellschaftsinszenierung lebt davon, dass Menschen miteinander in Kontakt kommen, sich austauschen und Ideen weiterspinnen», so Johannes Volkmann. Das Wochenende vom 7. – 9. Juni bot dafür Gelegenheit. Nebst der Ausstellung der Schilder mit Statements von Projektbeteiligten gab es den Film «Verkehrsschilder der Gerechtigkeit» von Clemens Künneth zu sehen und die textilen Werke von Susanne Winter zu betrachten, jener Künstlerin, die damit begann, Bilder der europaweit durchgeführten Verkehrsschilder-Projekte zu einem Tischtuch zu verarbeiten, das bereits 20 Meter lang wurde. Der Dokumentationsfilm berichtete über die Entstehung «Verkehrsschilder der Gerechtigkeit», welche von Kindern und Jugendlichen in einer internationalen «Gipfelkonferenz der Kinder» entwickelt und kreiert wurdenund zeigt in eindrücklicher Weise, wie sich die Bürgermeisterinnen und Bürgermeister von neun Gemeinden im «Blauen Land» in Bayern von der Idee der Verkehrsschilder überzeugen lassen und voll dahinterstehen.
Die Besucher im Erna Mündle Haus erfreuten sich zusätzlich am Samstag beim Grillabend und dem Gartenkonzert mit Noopur Bhardway und Alexander Beck der Nachwuchsband «Noops» und am Sonntag beim Brunch. Sie schätzten die Begegnungen und den Austausch mit dem Künstlertrio. Auch für Kinder gab es kreative Aktivitäten. Alle teilten den Wunsch, in einer gerechteren Welt zu leben und waren vom Projekt der «Verkehrsschilder der Gerechtigkeit» begeistert.
Bilder: Nicolaj Georgiev, Clemens Kühnert, Georg Biedermann